Heilpflanze Arnika: bei Muskel- und Gelenkschmerzen
18.12.2023 / Stefan Dobersberger
Arnika gehört zu den bekanntesten Heilpflanzen Mitteleuropas. Ihre effektive Wirkung bei Prellungen, Verstauchungen und Muskelschmerzen macht sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil vieler alpiner Hausapotheken.
Die Arnikatinktur wird im Alpenraum seit Jahrhunderten aus den Blüten hergestellt und bei Muskel- und Gelenksschmerzen als Einreibung verwendet. Wissenschaftliche Studien haben diese traditionelle Praxis bestätigt und zeigen, dass die Arnikapflanze tatsächlich positive Auswirkungen auf Beschwerden des Bewegungsapparates hat. Die Bestandteile der Pflanze, darunter sogenannte Sesquiterpenlactone, Flavonoide und ätherisches Öl, haben eine nachgewiesene entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Auch das Auftreten von Hämatomen lässt sich durch Arnika deutlich reduzieren. Von den Fachgesellschaften wird Arnika deshalb äußerlich bei Muskelzerrungen, Quetschungen, Hämatomen und bei rheumatischen Muskel- und Gelenksbeschwerden empfohlen.
Die Auswahl der richtigen Zubereitungsform von Arnika hängt von der Art der Beschwerden ab. Bei akuten Sportverletzungen kann eine Tinktur oder ein Gel aus Arnika besonders effektiv zur Linderung der Schmerzen beitragen. Bei anhaltenden rheumatischen Beschwerden eignen sich eher fette Zubereitungen wie Arnikaöl oder -creme. Innerlich darf Arnika nicht angewandt werden!
Arnika ist eine in den Alpen gefährdete Art und steht deshalb unter Naturschutz. Man kann Arnika allerdings in unterschiedlichsten Zubereitungen wie Tinkturen, Gelen oder Cremes über Apotheken beziehen. Diese Produkte werden aus kultivierten Pflanzen hergestellt und haben daher keine negative Auswirkung auf den natürlichen Bestand dieser wertvollen Heilpflanze.
Anwendung: Bitte verdünnen
Die Arnikatinktur sollte vor der äußerlichen Anwendung mindestens auf das 4 bis 5-Fache verdünnt werden, da es sonst zu allergischen Hautreaktionen mit Bläschenbildung kommen kann. Die Anwendung kann 2- bis 3-mal täglich erfolgen. Bei einer bekannten Allergie gegenüber Korbblütler sollte auf Arnika verzichtet werden.
Botanischer Steckbrief von Arnika (Arnica montana L.)
Arnika, auch bekannt als Bergwohlverleih, ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört. Die Pflanze besitzt eine 4- bis 6-blättrige Blattrosette, die am Boden liegt, erreicht eine Höhe von 20 bis 60 cm und zeichnet sich durch gegenständig angeordnete Blätter aus. Sie trägt leuchtend gelbe, korbblütige Blütenstände. Arnika bevorzugt saure, nährstoffarme Böden in höheren Lagen und ist hauptsächlich in den Bergregionen Mitteleuropas zu finden.