Heilpflanze Frauenmantel

Heilpflanze Frauenmantel

22.04.2024 / Stefan Dobersberger

Wunderwaffe Frauenmantel: Die Heilpflanze ist reich an Gerbstoffen und wirkt dadurch adstringierend, also zusammenziehend, so schützt sie Haut und Schleimhäute. Der Grund: Die Stoffe verändern die Struktur von Eiweißen, wodurch sich die oberen Gewebsschichten zusammenziehen und verfestigen. Durch diesen Effekt können Gerbstoffe aus Frauenmantel kleine oberflächliche Wunden auf der Haut oder der Mundschleimhaut abdichten. Die Stoffe schwächen zudem Signale von Nerven in der Haut ab und lindern damit Juckreiz.

Frauenmanteltee hilft bei leichten Durchfallerkrankungen, als Spülung bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Auch bei leichten Verdauungsschwierigkeiten hilft er durch seine Bitterstoffe.

Frauengesundheit 

Der Name Frauenmantel – im Lateinischen Alchemilla vulgaris genannt – rührt daher, dass die Blätter dem wehenden Mantel einer Frau ähneln. Die Heilpflanze wird aber auch im Bereich der Frauengesundheit gerne angewendet: In der alpinen Volksheilkunde ist die Anwendung von Frauenmantel sehr weit verbreitet. Man benutzt den Tee vor allem bei Frauenkrankheiten, worauf auch zahlreiche volkstümliche Namen wie „Frauenhilf“ und „Aller Frauen Heil“ zurückzuführen sind. Man setzt den Tee vor allem bei zu starker Menstruationsblutung, Wechseljahrsbeschwerden und als Schwangerschaftstee ein. Bei entzündlichen Erkrankungen in den Unterleibsorganen und bei Weißfluss werden mit dem Frauenmantelkraut auch Sitzbäder bereitet. Vielerorts gilt Frauenmantel auch als fruchtbarkeitssteigernde Heilpflanze, weshalb sie beispielsweise bis heute in der Gegend um Mariazell „Fruchtbarkeitkräutl“ genannt wird. Auch wenn hierzu weitere Untersuchungen nötig sind, so gibt es erste Hinweise, wonach Frauenmantel tatsächlich die Progesteronsekretion und damit den Hormonhaushalt der Frau beeinflussen kann. Dies könnte die weitverbreitete volksmedizinische Anwendung in der Frauenheilkunde erklären.

Die richtige Dosierung

Für eine optimale Wirkung sollten 2x täglich 2–4 g des getrockneten Krautes als Tee genossen werden. Zur Bereitung eines Sitzbades werden 2 Esslöffel des getrockneten Krautes mit 200 ml Wasser übergossen, 5 Minuten ziehen gelassen und dem Sitzbadewasser zugefügt. 

Manche Menschen vertragen Heilpflanzen nicht, die einen hohen Gerbstoffgehalt aufweisen. Sie reagieren mit Magenbeschwerden wie Übelkeit. In diesem Fall sollten sie Frauenmantel nicht anwenden. Gerbstoffe können die Aufnahme von Medikamenten über den Darm stören. Deshalb nicht direkt zusammen mit anderen Arzneimitteln einnehmen! Wir beraten Sie natürlich gerne über Ihre individuellen Anwendungsmöglichkeiten.

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